Was haben der Wunsch nach einem zusätzlichen Spielgerät im Pausenhof und fehlende Busverbindungen gemeinsam? Beides sind ganz konkrete Anliegen, die Kinder und Jugendliche an die Verantwortlichen ihrer Heimatkommune weitergeben möchten. Um den jungen Bürgern diese Gelegenheit zu bieten und dauerhaft Gehör zu verschaffen, hat die Gemeinde Eiselfing jetzt mit einer großen Auftaktveranstaltung ein langfristig angelegtes Projekt zur Jugendbeteiligung gestartet.

Mehr als 200 Schüler der ersten bis zur zehnten Jahrgangsstufe der Grund- und Mittelschule hatten einen ganzen Unterrichtstag Zeit, sich mit den für sie persönlich wichtigen Themen sowie Problemen zu befassen und hierfür eigene Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Dabei spielten die altersspezifischen Wünsche nach zusätzlichen Attraktionen auf Spielplätzen, mehr sicheren Radwegen, direkten Busverbindungen oder erforderlichen Sanierungsmaßnahmen im Schulhaus gleichwertige Rollen.

„Heute steht ihr im Mittelpunkt. Nutzt diese Chance und zeigt den Erwachsenen, was in euch steckt und dass ihr euch für euren Heimatort interessiert“, betonte Moderatorin Karola Kellner von der Kommunalen Jugendarbeit im Landratsamt Rosenheim. Dies umfasse ein Meckern über persönlich wahrgenommene Missstände und Probleme vor Ort genauso wie spezielle Anliegen und Lösungsvorschläge. „Stellt euch zum Beispiel auch vor, was genau ihr für euch und eure Freunde eigentlich tun würdet, wenn ihr die Könige von Eiselfing wärt.“

Ihre äußerst vielfältigen Ideen und kreativen Wünsche präsentierten die Kinder und Jugendlichen zum Abschluss der Veranstaltung dann anhand von selbst erstellten bunten Plakaten und persönlichen Gesprächen den anwesenden Vertretern der Gemeinde. „Die große Begeisterung der Teilnehmer heute zeigt eindrucksvoll, dass wir das richtige Format gewählt haben“, erklärte Bürgermeister Georg Reinthaler. Man wolle der Jugend nach dem nun erfolgten Auftakt die Möglichkeit bieten, ihre Anliegen jederzeit vorbringen zu können.

Aus diesem Grund soll das Projekt der aktiven Jugendbeteiligung langfristig ein fester Bestandteil im Gemeindeleben werden. Von unterrichtsbegleitenden Projekten über Gesprächsrunden mit Gemeindevertretern bis hin zu einem Online-Fragebogen von Jugendlichen für Jugendliche ist eine möglichst breite Palette an Elementen angedacht. „Das persönliche Erleben von Mitbestimmung und dafür dann auch eine klare Rückmeldung zu erhalten, ist nicht weniger als ein entscheidender Grundwert unserer Demokratie“, so Reinthaler.

Ermöglicht wird das aktuelle Jugendbeteiligungsprojekt durch eine Kooperation der Gemeinde Eiselfing mit der örtlichen Grund- und Mittelschule. Die Lehrkräfte haben sich dazu bereit erklärt, im Rahmen des Unterrichts entsprechende Aktionen durchzuführen und die Kommune beim Kontakt mit den unterschiedlichen Altersgruppen fachlich zu beraten. Für Rektorin Nadine Sauer und das Kollegium eine Selbstverständlichkeit, da sämtliche Themen rund um die Jugend ihre Schüler und auch die Schule selbst direkt beträfen. „Die tolle Auftaktveranstaltung hat unseren Kindern und Jugendlichen gezeigt, dass sie einen festen und zugleich wichtigen Platz in der Gemeinde haben.“